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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1, Unterstufe - S. 93

1913 - Langensalza : Beltz
93 material 13 M, Stromverbrauch durchschnittlich pro Tag 36 Kilowatt ä 15 #. Wie hoch belaufen sich die jährlichen Be- triebskosten? 3. Ein Gasmotor von 4 Ps. kostet komplett, einschließlich Rohrleitungen und Montage, für normale Verhältnisse 2150 M. Es entstehen folgende Unkosten: Verzinsung, Abschreibung und Instandhaltung 15°/o des Anlagekapitals, für Bedienung 70 M, für Verbrauch an Kühlwasser ca. 4o0 cbm ä 15 Schmier- und Putzmittel 66 M, Gasverbrauch durchschnittlich pro Tag 20 cbm ä 14 a) Wie hoch belaufen sich die jährlichen Betriebskosten? b) Vergleiche die Betriebskosten für den 4 Ps. Elektromotor mit denjenigen für den 4 Ps. Gasmotor! 4. Verunreinigung und Erneuerung der Luit in der Werkstatt „Frische Luft ist das halbe Leben!" Dieses Wort habt Ihr sicher schon alle einmal gehört. Und in der Tat, frische Luft ist zur Erhaltung der Gesundheit notwendig. Viele Menschen sind in der glücklichen Lage, ihren Berus im Freien ausüben zu können. Nennt solche Berufe! (Landwirte, Förster, Maurer usw.) Im Freien herrscht selbst bei Windstille ein reger Luftwechsel, ein fortwährendes Ab- und Zuströmen der einzelnen Teilchen innerhalb des wogenden Luftmeers. Daher ist unser Körper jeden Augenblick von einer neuen Luftmasse umgeben, und die Ausdünstungsstoffe werden schnell ans unserer Nähe fortgeführt. Wir atmen immer wieder andere Luft. Ganz anders ist es in geschlossenen Räumen. Hier können die Ausdünstungsstosfe nicht so schnell entfernt werden, sie häufen sich an, und die Luft im Raume wird immer schlechter. Nun sind aber viele Menschen durch ihren Beruf jahraus, jahrein an geschlossene Räume gefesselt, die man Werstätten nennt. Nennt solche Berufe! (Schneider, Schuhmacher, Sattler usw.) Damit auch diese in möglichst reiner Luft arbeiten können, ergibt sich für die Beteiligten die Notwendigkeit, durch besondere Maßnahmen für Reinhaltung und Erneuerung der Luft zu sorgen. Wir legen uns zunächst die Frage vor: Wodurch wird die Luft in den Werk- stätten verunreinigt, verschlechtert? Unser Körper gebraucht zum Leben Sauerstoff, den wir auf

2. Teil 1, Unterstufe - S. 55

1913 - Langensalza : Beltz
55 merke gemacht sein, 5. kann die Aushändigung des Buches ohne rechtmäßigen Grund verweigert sein. In all diesen Fällen kann der Arbeiter beanspruchen, daß ihm ein neues Arbeitsbuch auf Kosten des Arbeitgebers ausge- stellt wird. Der § 113 gehört nicht in den Rahmen unserer Besprechung, wohl aber der § 114. Lesen Sie den §! Durch diesen § wird der Ortspolizeibehörde die Pflicht auferlegt, die Eintragungen in das Arbeitsbuch kosten- und stempelfrei zu beglaubigen. Zur Wiederholung. 1. Wozu braucht Ihr ein Arbeitsbuch? 2. Wie erfolgt die Ausstellung des Arbeitsbuches? 3. Welche Pflichten werden dem Arbeitgeber bezüglich des Arbeitsbuches auferlegt? 4. Wann und unter welchen Umständen erfolgt die Ausstellung eines neuen Arbeitsbuches? 5. Welche Strafen setzt die R. G. O. bei Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften über die Arbeitsbücher fest? Bei der Wiederholung hat man gute Gelegenheit, die Schüler zu ermahnen, das Arbeitsbuch, wenn sie es in Händen haben, sauber zu halten und sorgfältig aufzubewahren, damit ihnen nicht unnütze Kosten erwachsen und sie nicht als schmutzige, unordent- liche Menschen erscheinen, die niemand gern einstellt. Weiter kann man die Schüler darauf aufmerksam machen, daß aus den Eintragungen der verschiedenen Arbeitgeber deutlich hervorgeht, wie lange sie bei jedem beschäftigt wurden. Ist das häufig nur kurze Zeit gewesen, haben sie also oft gewechselt, so wird es ihnen schwer fallen, Arbeit zu finden; denn niemand stellt gern jemanden ein, von dem er erwarten muß, daß er nach kurzer Zeit die Arbeit wieder verlassen wird. (Ermahnung zum Aushalten in der Arbeitsstelle. — Hinweis auf Belohnung für langjährige treue Dienste bei Arbeitsjubiläen im Bekanntenkreise der Schüler.) 8. Schriftliche Arbeit. Formular auf Seite 56 und 57. C. Rechnen. Grundlegende Übungen: Beseitigung wahrgenommener Lücken in der Rechenfertigkeit. Maaß, Rechenbuch A, Anhang.

3. Teil 1, Unterstufe - S. 98

1913 - Langensalza : Beltz
98 die nach oben steigende schlechte Luft ableiten. Die Öffnungen sind durch ein Gitter geschlossen, hinter dem man zur Erzeugung einer kräftigen Lüftung wohl noch eine Heizflamme anbringt. Die Zuführung frischer Luft besorgt am zweckmäßigsten ein Luft- schieber, der in möglichst entgegengesetzter Lage zum Abzugs- schieber in die Außenwand der Werkstatt eingesetzt wird. In größeren Werkstätten bedient man sich mit Erfolg eines Ventilators, um eine wirksame Lüftung zu erzielen. Er besteht aus einem mit Flügeln versehenen Luftrade, das gewöhnlich durch den elektrischen Strom angetrieben wird und je nach der Anlage entweder die verdorbene Luft aus der Werkstatt absangt oder frische Luft in die Werkstatt hineindrückt. Die Zufuhr guter Luft ist ohne Reinlichkeit nutzlos. Darum ist die dritte Bedingung der Reinhaltung der Luft die Reinlich- keit in der Werkstatt, aber nicht eine Reinlichkeit, bei welcher zu wenig Wasser benutzt wird. Die Werkstatt darf nicht gefegt werden, daß Staubwolken umherwirbeln. Mit trockenen Tüchern jagt man den Staub nur aus, der sich dann an einer anderen Stelle wieder niedersetzt. Nur auf nassem oder feuchtem Wege kann der Staub vollkommen entfernt und damit eine Hauptur- sache der Luftverschlechterung wirksam bekämpft werden. Zur Wiederholung. 1. Reine Luft ist für die Erhaltung der Luft notwendig. 2 Die Luft in der Werkstatt wird verunreinigt a) durch die Atmung und Ausdünstung der Menschen, b) durch Petroleum- und Gasbeleuchtung, c) durch den Staub. 3. Die Mittel, die Luft der Werkstatt möglichst rein und frisch zu erhalten, sind a) daß nicht zu viel Menschen darin arbeiten, b) daß für kräftigen Luftwechsel gesorgt wird, o) daß die größte Reinlichkeit herrscht. B. Schriftliche Arbeit. Siehe Formular auf Seite 99. C. Rechnen. Rauminhalt der Werkstatt; Luftmenge für 1 Arbeiter; Verschlechterung der L u f t- 1. Die Schüler sind beauftragt worden, ihre Werkstatt aus- zumessen. Nach den von ihnen gemachten Angaben ist der Raum- inhalt verschiedener Werkstätten zu berechnen! 2. Die atmosphärische Luft besteht aus 21 Raumteilen

4. Teil 1, Unterstufe - S. 100

1913 - Langensalza : Beltz
100 Sauerstoff und 79 Raumteilen Stickstoff. Wieviel cbm von jedem Gase befinden sich a) im Klassenzimmer, b) in den Werk- stätten, deren Rauminhalt nach Aufgabe 10 berechnet ist? Wieviel Schüler haben im Klassenzimmer Platz, wenn auf jeden 4 edm Luft kommen müssen? Es ist zu berechnen, wieviel obm Luft in einzelnen der von den Schülern ausgemessenen Werkstätten auf 1 Arbeiter kommen! (Zahl der Arbeiter nach Angaben der Schüler.) 5. Ein Erwachsener atmet bei einem stachen Atemzuge etwa 500 Llm Luft ein. Wieviel com Sauerstoff atmet er ein, wenn die atmosphärische Lust aus rund 79 Teilen Stickstoff und 21 Teilen Sauerstoff besteht? 6. Bei jedem Atemzuge verbraucht er rund 20 ccm Sauer- stoff; wieviel a) in 1 Minute, b) in 1 Stunde, wenn er in 1 Minute 20 mal atmet? 7. Ein erwachsener Mensch atmet in einer Stunde durch- schnittlich 22 I Kohlensäure aus. Wieviel Liter Kohlensäure wer- den im Klassenzimmer stündlich erzeugt, wenn sich 30 Erwachsene darin befinden? 8. Eine Petroleumlampe liefert in 1 Stunde 60 I, 1 Gas- flamme 100 I Kohlensäure, a) Wieviel Liter Kohlensäure werden im Klassenzimmer stündlich erzeugt, wenn sich darin 28 Erwach- sene befinden und 8 Gasflammen brennen? b) Wieviel Liter Kohlensäure werden in einer Werkstatt stündlich erzeugt, wenn darin 4 Personen arbeiten und 2 Petroleumflammen brennen? 5. Die Erwärmung der flrbeitsräume. A. Berufs- und Bürgerkunde. Die Wärme ist für unseren Körper ebenso wichtig wie die Nahrung. Schon früh suchten deshalb die Menschen den Schutz, den ihnen die Wohnung gegen die Kälte gewährte, durch künstliche Erwärmung zu verstärken. Diese künstliche Erwärmung nennen wir Heizung. Das Wärmebedürfnis (der Anspruch an den Grad der Er- wärmung) ist sehr verschieden. Was der eine warm nennt, er- scheint dem anderen kühl. Im allgemeinen kann man folgende Temperaturen (in Kopfhöhe gemessen) als zuträglich erachten: in Kirchen...............................8—12 ° C. „ Eisenbahnwagen für Personenverkehr . 10—12° „ „ Turnsälen.............................10 —140 „ „ Krankenzimmern mit fiebernden Kranken . 10—15° „ „ Treppenhäusern und Korridoren. . . 10—15° „

5. Teil 1, Unterstufe - S. 115

1913 - Langensalza : Beltz
115 4. 1 cbm Wasser kostet in L. 30 9ji. a) Wieviel wurde für die durch Wassermesser nachgewiesene Wassermenge vereinnahmt? d) Welchen Wert hatte das im Betriebe verbrauchte und für öffent- liche Zwecke benötigte Wasser? 5. a) Wieviel betrug der durchschnittliche Tagesverbrauch? b) Wieviel kommt davon auf den Kopf der Bevölkerung (rund 12 000) ? 6. An das Kanalnetz waren im Rechnungsjahre 1149 Grund- stücke angeschlossem welche zusammen 46 049,94 M Kanalanschluß- gebühr zu zahlen hatten. Wieviel entfällt durchschnittlich auf ein Grundstück? 7. Der Wassermesser auf dem Grundstück eines Hand- werksmeisters zeigte am 1. April 1327 cbm, am 1. Mai 1342 cbm. a) Wie groß war der Wasserverbrauch im Monat April? b) Wie hoch war die Rechnung, wenn 1 cbm 30 -P kostet und die Miete für den Wassermesser 4,80 M für das Jahr beträgt? 8. Am 1. April des folgenden Jahres zeigte der Wassermesser 1532 cbm. a) Wie groß war der Jahresverbrauch? b) Wieviel kostete das verbrauchte Wasser? c) Wie groß war der durch- schnittliche Monatsverbrauch, ä) Wieviel betrugen die durchschnitt- lichen Kosten für den Monat? 9. Ein Grundstück hat einen Nutzungswert von 96 M. Wieviel beträgt a) die jährliche, b) die monatliche Kanalanschluß- gebühr, wenn sie mit 6% des Nutzungswertes berechnet wird? Anmerkung: Setze in die vorstehenden Aufgaben die Preise ein, die in deinem Heimatorte zu zahlen sind I 8*

6. Teil 1, Unterstufe - S. 97

1913 - Langensalza : Beltz
97 Handwerker bildet, die Holz, Knochen und Horn verarbeiten, wirkt nicht gerade als Krankheitserreger. Dagegen verursacht der mit scharfkantigen Teilen vermischte Staub, der bei Schleifen von Messern, Gabeln, Nadeln und Achat, bei Schleifen und Po- lieren von Perlmutter und beim Polieren von Eisenblechen sich entwickelt, erfahrungsgemäß häufig Krankheiten. Gleich gefahr- bringend ist der Staub, der bei Steinhauer-, Schlosser- und Schmiedearbeiten entsteht. Alle diese gesundheitsschädlichen otoffe aus der Luft der Werkstatt so schnell wie möglich zu entfernen, ist eine Pflicht der Selbsterhaltung und der Nächstenliebe. Wie geschieht dieerneuerung derluft in der Werkstatt? Zunächst muß die Werkstatt im Verhältnis zu der Zahl der darin arbeitenden Menschen geräumig sein; denn je größer die Zahl der Menschen ist, die sich in einem Raume befinden, desto schneller wird die Luft darin verunreinigt. Aber alle Größe der Werkstatt ist nicht ausreichend ohne Lüftung. Tritt man morgens in eine noch nicht gelüftete Schlafstube, in der auch nur ein ein- ziger Mensch genächtigt hat, so findet man die Luft unerträglich. Die einfachste Lüftungsweise ist das Öffnen der Fenster und Türen, und das kann bei milder Witterung, bei Nacht wie bei Tage, nie zu viel geschehen. Für den Winter ist diese Lüftung dagegen nur in beschränktem Maße anwendbar; denn eine starke, einseitige Abkühlung des Körpers ist durchaus gesundheitswidrig. Da hilft aber die Ofenheizung, die ein kräftiges Mittel der Luft- erneuerung ist. Der Luftzug im Ofen nämlich, der das Feuer anfacht und erhält, stellt sich dadurch her, daß fortwährend kältere, schwerere Luft aus der Werkstatt die heiße, leichtere Luft im Ofen nach dem Schornstein verdrängt. Die Luft in der Werkstatt aber würde nicht in Bewegung kommen, wenn sie nicht selber von den außerhalb der Werkstatt befindlichen Luftmassen gedrückt und gedrängt würde. So wird durch die Ofenheizung die natürliche Lüftung gefördert. Um unabhängig von der Ofenheizung eine ausreichende Luft- erneuerung zu bewirken, legt man Oberlichter so an, daß sie nach Belieben teilweise oder ganz geöffnet werden können. Da jedoch bei dieser Einrichtung der Arbeiter leicht durch Zugluft belästigt wird, empfiehlt es sich, in den Oberlichtern Luftscheiben anzubringen, die aus schmalen, in Messing gefaßten Glasstreifen bestehen, die dachziegelartig Übereinanderliegen, und deren Stellung regulierbar ist. Weit wirksamer erweisen sich schornsteinartig gebaute Luft- schachte, die in der Nähe der Decke durch genügend große recht- eckige Öffnungen mit dem Arbeitsraum in Verbindung stehen und Maaß, Hcindbu^. n

7. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 12

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
12 Kautschuk und Guttapercha. er dahinrollt. Aber sollte hiervon nicht die in den Schlauch eingepumpte Luft die eigentliche Ursache sein? Allerdings besitzt sie unier allen Körpern die größte Elastizität; allein sie muß doch in einen Körper gefaßt werden, der gleichfalls hochelastisch ist, und dazu eignet sich kein anderer Stoff so wie der Kautschuk. Aber noch mehr! Der Kautschukschlauch muß einen starken Druck ertragen können, also eine erhebliche Festigkeit besitzen, und trotzdem darf er die in seinem Innern stark gepreßte Luft nicht entweichen lassen; auch darf kein Wasser in ihn eindringen; kurz, soll er seinen Zweck vollkommen erfüllen, so muß er elastisch, luft- und wasserdicht sein. Diesen Eigenschaften des Kautschuks verdankt die Fahrrad- und neuerdings die Automobil-Industrie ihren ungeahnten Aufschwung. Solange sich der Kautschuk in rohem Zustande befindet, hat freilich seine wichtigste Eigenschaft, die Elastizität, kaum eine praktische Bedeutung. Sie ist nämlich noch sehr veränderlich; denn bei Kälte wird der Kautschuk hart und spröde, bei größerer Wärme dagegen klebrig oder gar dickflüssig, und er gewinnt seine Elastizität nicht wieder, auch wenn die Wärme sinkt. Da machte man zum Glück die Entdeckung, daß der Einfluß der Temperatur auf den Kautschuk durch Zusatz von Schwefel fast gänzlich aufgehoben wird, und erst durch dieses sogenannte Vulkanisieren erlangte der Kautschuk seine gegenwärtige Wichtigkeit. Bei Gummibändern und andern elastischen Geweben, die man dadurch erhält, daß mau in die Kette ff. Nr. 33) feine Gummifäden spannt, spielt die Elastizität des Kautschuks die Hauptrolle. Bei Gummispritzen ist es außerdem wichtig, daß er für die Luft undurch- dringlich ist; seine Wasserdichtigkeit nutzen wir bei Gummisohlen, Gummi- schuhen und Gummimänteln aus. Wasserdichtes Zeug stellt man her, indem man Kautschuk in Stein- oder Terpentinöl auflöst, diese Masse auf das Gewebe streicht und eine Stoffschicht darüber Preßt. Bei Verschlüssen von Flaschen und Einmachgläsern sowie bei Fahrrädern kommen alle drei Eigenschaften in Betracht. Setzt man dem Kautschuk, bevor er vulkanisiert wird, noch einige andere Stoffe besonders Guttapercha und Schellack zu, so gewinnt man eine horn- artige Masse, das Hartgummi, welches durch Polieren eine glänzend schwarze Oberfläche erhält. Man stellt daraus Kämme, Knöpfe, Papiermesser, Brillengestelle, Dosen u. dgl. her; sehr wichtig aber ist seine Verwendung bei elektrischen Apparaten, da Hartgummi einerseits durch Reiben stark elektrisch wird, andrerseits als guter Nichtleiter zum Isolieren elektrischer Metalle dient. Eine dem Kautschuk in den meisten Eigenschaften sehr ähnliche Masse ist die Guttapercha. Sie wird in derselben Art wie der Kautschuk aus dem Milchsaft des in Ostindien heimischen Guttaperchabaumes gewonnen. Durch die Einwirkung von Licht und Luft wird sie stark verändert. Bei gewöhnlicher Wärme bildet sie eine lederartige Masse; erhitzt man sie, so wird sie weich wie Wachs, während sie beim Erkalten wieder erhärtet. Deshalb verwendet man Guttapercha hauptsächlich da, wo Luft und Licht abgeschlossen sind, z. B. zum Schutz und zur Isolierung unterirdischer elektrischer Leitungen ff. Nr. 64) und unterseeischer Kabel. Eine wichtige Verwendung hat die Guttapercha neuerdings auch in der Zahnheilkunde gefunden, indem sie zur Ausfüllung hohler Zähne und zur Anfertigung künstlicher Gebisse benutzt wird. Dem zunehmenden Verbrauch von Kautschuk und Guttapercha steht eine Abnahme der Ausbeute gegenüber. Deshalb pflanzt man bereits in verschiedenen Ländern, so auch in den deutschen Kolonien ff. Nr. 129) Kaut- schukgewüchse planmäßig an. Nach dem „Buch der Erfindungen".

8. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 130

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
130 Schiffshebewerk. gehoben. Außerdem hat die Industrie des deutschen Westens durch diesen Kanal ihr Absatzgebiet bedeutend erweitert. Vorher wurden die deutschen Nord- und Ostseegebiete vornehmlich mit englischen Kohlen versorgt; jetzt kann auf diesen Märkten die deutsche Kohle unbedingt mit der englischen in Wettbewerb treten. Selbstverständlich eröffnet sich für die Eisenindustrie des Westens dieselbe angenehme Aussicht. Am 9. Juli 1886 wurde vom preußi- schen Landtage der Bau des Dortmund-Ems-Kanals beschlossen, und im Jahre 1899 war das mit einem Kostenaufwand von 70 Mill. Mark hergestellte Werk beendigt. In technischer Hinsicht bietet dieser neue Verkehrsweg mancher- lei Merkwürdigkeiten. Der Kanal überschreitet die Lippe und die Stever mit Hülfe von Brückenkanälen, und so zieht ein Wasserlauf quer über den andern hin. Bei Bevergern steigt er auf einer Treppe von sechs Schleusen zur Ems hinab. Die eigenartigste Stelle des Kanals bildet jedoch das Schiffshebewerk bei Henrichenburg. Die große Industriestadt Dortmund ist nämlich mit dem Kanal durch einen 16 km langen Seitenkanal verbunden, der nicht weit von dem Orte Henrichenburg in den Hauptkanal mündet. Der Wasserspiegel dieses Seitenkanals liegt etwa 15 m über dem des Hauptkanals. Wie sollen nun die Schiffe aus der einen Wasser- straße in die andere gelangen? Man sah davon ab, diesen Über- gang durch Schleusen zu vermitteln, sondern schaltete an dem Treffpunkte nach französischem und belgischem Muster ein Schiffs- hebewerk, das erste in Deutschland, ein. Der wichtigste Teil an diesem Hebewerke ist ein Wasserkasten (70 m lang, 8,6 m breit, 2,5 m tief), dem ein mächtiges Eisengestell den nötigen Halt bietet. Man kann diesen Wassertrog, der an beiden Enden zu verschließen und zu öffnen ist, als einen Schleusenraum bezeichnen, welcher von dem oberen Wasserspiegel nach dem unteren und von diesem nach jenem bewegt wird und dadurch sich beiden Wasserläufen anpaßt. Befindet sich der Wasserkasten unten, so ruht er in einer in den Erd- boden gehöhlten, ausgemauerten Kammer, in die er genau hineinpaßt. Hat der Trog seine höchste Lage eingenommen, so kann man in diese gänzlich trockene Kammer hineinsehen. Man erblickt dann auf ihrem Boden fünf große, runde Löcher, aus denen je 4 eiserne, untereinander verbundene Stützpfeiler hervorstehen, die bis an den Boden des oben im Eisengestell hängenden Troges reichen. Die fünf Löcher sind tiefe Wasserbrunnen, und in jedem schwimmt ein mit Luft ge- füllter, walzenförmiger, eiserner Hohlkörper, ein ,,Schwimmer“, der 8,3 m Durchmesser hat. Seine obere Seite trägt die erwähnten 4 Stützpfeiler; der Wasserkasten wird also durch 20 solche Pfeiler getragen, welche insgesamt einer Last von 3000 t die Wage halten. Von Dortmund langt gerade ein Kanalschiff von 600 t Trag- fähigkeit an und fährt in den oben befindlichen Wassertrog ein. Dieser lastet nun mit seinem gewaltigen Gewicht auf den 20 Stützen der Schwimmer, auf denen er ruht. Die Schwimmer werden tiefer und tiefer in die Brunnen gedrückt, und allmählich schwebt der Schiffstrog abwärts, bis er den Wasserspiegel der Einfahrt in den unteren Kanal erreicht hat und in seiner Kammer ruht. Von den

9. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 201

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Maße für mechanische Arbeitsleistungen. 201 ausgeführt, so würden wir ihn belächeln; denn dazu hätte ein eiserner Träger oder ein Strick auch genügt. Etwas anderes ist es, wenn eine Last auf eine bestimmte Höhe gehoben werden soll. Dann kommt man mit einem Eisenträger oder einem Seile nicht aus; vielmehr muß eine Arbeit geleistet werden. Diese kann jedoch aufhören, sobald die Last in der Schwebe gehalten werden soll; die Sperrklinke erspart die Anstrengung des Haltens. Der unter vollem Druck stehende Dampf wirkt allerdings auf die Wand des Kessels und auf die Hähne mit einer gewissen Kraft; eine Arbeit wird aber erst geleistet, wenn die Hähne geöffnet werden, so daß der Dampf den Kolben der Maschine treibt. Hebt man einen 100 kg schweren Stein i m hoch und dann einen zweiten von 200 kg Gewicht ebenso hoch, so ist die im zweiten Fall vollbrachte Arbeit doppelt so groß wie die im ersten Fall geleistete. Sollen 100 kg 6 m hoch gehoben werden, so ist die zu leistende Arbeit sechsmal so groß wie im ersten und drei- mal so groß wie im zweiten Falle. Eine Arbeit ist also um so größer, je größer der zu überwindende Widerstand (das zu hebende Gewicht) und je länger der Weg ist, auf dem der Widerstand überwunden wird. Man hat nun als ein Maß für die zu leistende oder geleistete Arbeit das Meterkilogramm ange- nommen und sagt z. B.: um einen 200 kg schweren Stein in einer Sekunde 3 m hoch zu heben, sei eine Arbeit von 600 Meterkilo- gramm erforderlich. Befestigen wir einen solchen Stein an einem Seil, welches über eine Rolle läuft, und lassen ihn sich abwärts bewegen, so ist er im stände, einen etwas leichteren Stein, der am andern Ende des Seiles befestigt ist, in die Höhe zu heben und so das in ihm aufgespeicherte Arbeitsvermögen von 600 Meterkilo- gramm auf einen andern Körper wirken zu lassen und an ihn abzugeben. Wenn indessen auf der einen Seite eines Hebels, einer Rolle u. dgl. eine Arbeit von 200 Meterkilogramm geleistet wird, so müßte an der andern Seite eine gleich große Arbeitsleistung zu Tage treten. Tatsächlich aber ist eine etwas geringere Leistung vorhanden, da durch Reibung ein Arbeitsverlust eintritt. Auch die von einer Dampfmaschine hervorgebrachte Arbeit erleidet infolge der Transmissionen Verluste, welche an der Erwär- mung der Transmissionslager zu erkennen sind. Als Maßeinheit bezeichnet man in diesem Falle diejenige Wärmemenge, welche im stände ist, für die mechanischen Leistungen der Wärme die Temperatur eines Kilogramms Wasser um 1 0 C. zu erhöhen. Dieses Maß nennt man ein Kalorie. Es ist eine Arbeit von 424 Meter- kilogramm erforderlich, um eine Kalorie hervorzubringen. Umge- kehrt hat man die Wärme in mechanische Arbeit umgewandelt und gefunden, daß eine Kalorie 424 Meterkilogramm Arbeit leistet. Aber auch hier muß man mit Verlusten rechnen. Heizt man einen Dampfkessel, so führt man in ihn mit jedem Kilogramm Kohle ungefähr 7000 Kalorien ein; allein diese kommen nicht wieder nutz- bringend heraus; denn zwischen Kessel und Maschine ist ein weiter Weg, auf welchem trotz bester Beschaffenheit der Rohre ein Teil

10. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 251

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Samariterdienste. 251 Auffindung von Fremdkörpern, z. B. Kugeln und Nähnadeln, die in den Körper eingedrungen sind, ist neuerdings die Durchleuchtung der be- treffenden Körperteile durch Röntgenstrahlen ungemein bedeutungsvoll geworden. Was kann nun der Laie bei einem Knochenbruch tun, wenn kein Arzt zur Hand ist oder der Verunglückte fortgeschafft werden muß? Er kann einen vorläufigen Verband (Notverband) anlegen, damit die Schmerzen des Verletzten sich verringern und nicht etwa ein einfacher Bruch zu einem offenen werde. Ob und wo ein Glied gebrochen ist, läßt sich oft schon von außen, durch die Kleider hindurch, erkennen, wo nicht, so muß man die Kleider oder Stiefel des Verletzten auf schneiden, nicht aus- ziehen. Alsdann stellt man aus Gegenständen, die gerade zur Hand sind, Fig. 62. Verbundenes Bein. z. B. Linealen, Latten, Besenstielen, Spazierstöcken usw., einen Verband her und fertigt eine Nottragbahre an, etwa aus Leitern oder aus einem zusammen- geknoteten, an einer Stange aufgehängten Bettuch. Ruhige Überlegung und Sorgfalt ist bei derartigen Hülfeleistungen wichtiger als Überstürzung. 4. Jeder Mensch sollte schwimmen können, nicht nur, um sich in der Gefahr selbst zu retten, sondern auch, um Er trinkenden Hülfe zu leisten. Wenn Menschen, die das Schwimmen nicht verstehen, ins Wasser fallen, so werden sie meistens verwirrt, so daß sie weder hören, noch sehen und im Wasser die unzweckmäßigsten Bewegungen machen. Dadurch wird es oft sehr schwierig, gefährlich oder unmöglich, sie zu retten. Sie klammem sich krampfhaft an den Schwimmer an, der sie retten will, und hindern ihn da- durch, sich und sie über Wasser zu halten. Fällt ein Nichtschwimmer ins Wasser, so kann er sich nur dadurch retten, daß er sich auf den Rücken
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